Delegationsreise des Ministerpräsidenten nach Südosteuropa: Kaufmännische Schule Bad Mergentheim unterzeichnet Partnerschaft mit kroatischer Schule

Mit einer hochrangigen Delegation aus Baden-Württemberg besuchte Ministerpräsident Kretschmann die Westbalkanstaaten Serbien, Kroatien und Bosnien und Herzegowina. Das Ziel der fünftägigen Reise war es, die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Bildung weiter auszubauen.
Diesüdosteuropäischen Länder haben sich in den vergangenen Jahren zu einemWirtschaftsraum entwickelt, der auch für viele deutscheUnternehmen von großer Bedeutung ist. Baden-Württemberg hat seit 2005 enge Kontakte zu diesen Staaten, die bei den jährlich stattfindenden Sitzungen der Gemischten Regierungskommissionen gepflegt und in konkreten Projekten realisiert werden.
Im Rahmen der EU-Donauraumstrategie arbeitet das Land vor allem mit Kroatien konstruktiv zusammen. Wie andere Staaten in Südosteuropa klagt das jüngste EU-Mitglied über eine paradoxe Situation: Auf der einen Seite haben die in der Region tätigen Unternehmen zu wenig Fachkräfte, auf der anderen Seite herrscht dort eine relativ hohe Jugendarbeitslosigkeit. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig. Sie sind sowohl in der Politik und Verwaltung als auch in der Wirtschaft zu suchen. 
Ein Grund für die hohe Arbeitslosigkeit liegt auch darin, dass es in Kroatien keine duale Berufsausbildung nach dem Vorbild von Deutschland gibt. Die berufliche Erstausbildungfindet dort vor allem in Vollzeitschulen statt. Der duale Weg, die enge Kooperation zwischen Schulen, Betrieben und Kammern, die das deutsche System auszeichnet, steckt in Kroatien noch in den Kinderschuhen. Das Ziel ist es deshalb, die berufliche Bildung in ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen.
Beim Besuch der Delegation wurdenin einem offiziellen Festakt Schulpartnerschaften zwischen kroatischen und baden-württembergischen Beruflichen Schulengegründet. Im Beisein von Ministerpräsident Kretschmann und der stellvertretenden kroatischen Premierministerin und Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Handwerk, Dr. Martina Dalic, unterzeichnete die Kaufmännische Schule Bad Mergentheim (KSM)eine Partnerschaft mit einerBeruflichen Schule in Koprivnica, die nahe an der ungarischen Grenze liegt und ca. 100 Kilometer von der Hauptstadt Zagreb entfernt ist. Die KSM ist eine von drei Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg, die für die schulische Partnerschaft ausgewählt wurde. In der neuen Kooperation sollen Lehrkräfte im direkten Austausch voneinander lernen, wie Ausbildungsprogramme nach dem dualen Modell stärker an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes vor Ort angepasst werden können. Das Staatsministerium unterstützt und fördert die Zusammenarbeit derPartnerschulen.
Von der Kaufmännischen Schule Bad Mergentheim nahmen die Lehrkräfte Dr. Manfred Herrmann und Dietmar Breitenbacher an der Delegation teil. In den kommenden Wochen erarbeiten sie einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung der Partnerschaft. Das Ziel ist dabei, die berufliche Bildung vor Ort zu fördern. Dazu streben die Lehrkräfte eine enge Kooperation zwischen den Schulen, Betrieben und zuständigen Kammern an.