Kino als „Zeitmaschine“

Licht aus – Spot an: In Kooperation mit dem Kino „Movies“ hat die Fachschaft Geschichte der Kaufmännische Schule Bad Mergentheim wieder ein „Kinoseminar“ organisiert. Die sogenannten „Vorbehaltsfilme“ der NS-Filmpropaganda bieten den Schülern einen Einblick in die mediale Manipulation der Nationalsozialisten. Die visuelle Darstellung von Ereignissen, Orten und Charakteren aber auch die exzellente Einführung in die nationalsozialistische Filmmaterie und anschließende kritische Betrachtung durch den Filmwissenschaftler Michael Kleinschmidt, fördert das Verständnis und die Vorstellungskraft der Schüler. Anstatt nur über ein Ereignis zu lesen, können die Schüler es im Film sehen und erleben, was zu einem tieferen Verständnis führt. Ziel der Veranstaltung ist es, Schüler über die rassistische, volksverhetzende Propaganda des Nazi-Regimes aufzuklären und dadurch für die Werte unserer heutigen Demokratie zu sensibilisieren. Schon Roland Jahn sagte in einem Interview: „Je besser wir Diktatur begreifen, desto besser können wir Demokratie gestalten“. Referent Kleinschmidts Seminar lebt von seiner Begeisterung, allen Kinobesuchern aufzuzeigen, wie Filme uns Menschen beeinflussen können – auf positive aber auch auf negative Art und Weise. Er hat die Hoffnung, jeden auch etwas „immuner gegen aktuelle Propaganda“ zu machen. Der gezeigte nationalsozialistische Film enthält eine ideologisch verzerrte Version der Biografie der historischen Person Joseph Süß Oppenheimer. Er gehört zu einer Reihe von antisemitischen Filmen, die im nationalsozialistischen Deutschland um 1940 im staatlichen Auftrag produziert wurden und in den damaligen Medien selbst nicht als „antisemitisch“ bezeichnet werden durften.

Das Kinoseminar bestand aus drei Komponenten: der Einführung in die Thematik, der eigentliche Film und die anschließende Analyse, letztere ist der wesentliche Bestandteil, denn Filmanalyse heißt nach Kleinschmidt „Entgiftung“, hier wird unsichtbare Propaganda sichtbar gemacht und geklärt. Die Kinobesucher konnten in eine „Zeitmaschine“ steigen und sich in das Jahr 1940 zurückversetzen lassen. Mit Hilfe von Kleinschmidt Seminar verstand jeder, dass mit Hilfe der Wahl des Filmgenres, der Schauspielführung aber auch dem Auftauchen von Feindbildern eine „Sympathiesteuerung“ erfolgt. Man müsse beachten, dass Filme keine Realität abbilden, sondern immer eine bestimmte Absicht vermitteln. In der abschließenden Diskussion wurden sehr gute Fragen des Publikums hinreichend geklärt.

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